Lüften ist ein wesentlicher Bestandteil der Schimmelpilzvorbeugung – aber kein Allheilmittel. Im Einzelfall fällt es nicht leicht zu entscheiden, ob ein Schimmelschaden durch zu wenig bzw. falsches Lüften oder Heizen, durch etwaige Baufehler oder durch andere Ursachen, z. B. einen Rohrschaden entstanden ist. In jedem Fall lohnt es sich, die Tipps zum richtigen Lüften zu beherzigen.
Frische statt Feuchte.
Räume gesund und trocken zu halten, will gelernt sein. Ebenso wie richtiges Lüften. Im Folgenden finden Sie deshalb Probleme und Tipps aufgelistet: Punkt für Punkt.
1. Kochen, Waschen, Baden, Pflanzen, Aquarien, Verdunstungsbehälter an Heizkörpern:
Wasser und Wohnen gehören zusammen. Aber was zu viel ist, wird zu feucht. Deshalb: Kompromisse suchen und Feuchtequellen reduzieren, wo esgeht.
Wenn Unklarheit über Feuchtebelastung besteht: Ein Hygrometer (gibt es im Baumarkt für ca. 20 EUR) schafft sofort Klarheit. Zur Orientierung: Der Idealmesswert liegt bei 45 bis 55% Luftfeuchtigkeit.
2. Bei Möblierung: Luftzirkulation ermöglichen:
Deshalb sollten Möbel nach Möglichkeit Abstand zur Wand haben: zweibis drei Zentimeter mindestens, besserzehn Zentimeter. Vor allem an Außenwänden!
3. Möbel:
Wenn es möglich ist, sollte man sich für kleinflächige Möbel aus Massivholz entscheiden – am besten auf Beinen. Die üblichen Pressspanschränke sind zwar preiswerter, aber sie behindern die Luftzirkulation und können über ihre kunststofffurnierte Oberflächen keine Feuchtigkeit puffern.
4. Heizen:
Je größer und häufiger die Temperaturunterschiede innerhalb einer Wohnung, desto größer ist die Gefahr von Feuchteschäden. Umgekehrt gilt also: Temperaturschwankungen möglichst vermeiden,ungeachtet der Raumnutzung.Das funktioniert in der Praxis nicht perfekt,aber hier helfen schon Kompromisse: Alle Räume, auch selten oder tagsüber nicht genutzte, sollten nie ganz auskühlen. Absenkungen der Temperatur sollten moderat ausfallen.
Thermostate an Heizkörpern nicht um mehr als ein bis zwei Skaleneinheiten absenken.
5. Lüften:
Kippen verboten! Wohnräumesollten mindestens drei Mal am Tag in den Genuss einer Stoßlüftung kommen, d. h. Lüften bei vollständig geöffnetem Fenster. Die Lüftungsdauer sollte fünf bis zehn Minuten dauern – je nach Außentemperatur (nicht nach Luftfeuchtigkeit außen!).
Testen Sie den Lüftungserfolg selbst –mit nackten Füßen (weil die sehr sensibel auf Temperaturveränderungen reagieren). Öffnen Sie die Fenster. Nun stellen Sie sich im Raum dorthin, wo frische Luft erfahrungsgemäß zuletzt gelangt. Sieund Ihre Füße werden überrascht sein,
wie lange das tatsächlich dauern kann.