So lüften Sie richtig!

Räume gesund und trocken zu halten, will gelernt sein. Ebenso wie richtiges Lüften. Im Folgenden finden Sie deshalb Tipps zum richtigen Lüften:

  1. Regelmäßiges Lüften: Lüften Sie Ihre Räume regelmäßig, idealerweise mehrmals am Tag. Kurzes Stoßlüften (Fenster für 3-5 Minuten weit öffnen) ist oft effektiver als dauerhaft gekippte Fenster.

  2. Querlüften: Beim Lüften sollten Sie versuchen, Durchzug zu erzeugen, indem Sie mehrere Fenster oder Türen gleichzeitig öffnen. Dadurch wird die Luft effizient ausgetauscht.

  3. Morgens und abends lüften: Besonders am Morgen und am Abend ist die Luftfeuchtigkeit oft niedriger. Nutzen Sie diese Zeit, um frische, kalte oder kältere trockene Luft in Ihre Räume zu lassen.

  4. Bad und Küche: Nach dem Duschen oder Kochen sollten Sie die Räume besonders gründlich lüften, da diese Tätigkeiten viel Feuchtigkeit erzeugen. Öffnen Sie in diesen Fällen die Fenster, um die Feuchtigkeit schnell abzuführen.

  5. Schlafzimmerlüftung: Lüften Sie auch Ihr Schlafzimmer, da während des Schlafens Feuchtigkeit abgegeben wird. Wenn möglich, lassen Sie die Schlafzimmertür geöffnet, um eine bessere Luftzirkulation zu ermöglichen.

  6. Bei Möblierung Luftzirkulation ermöglichen: Möbel sollten nach Möglichkeit Abstand zur Wand haben: zwei bis drei Zentimeter mindestens, besser zehn Zentimeter. Vor allem an Außenwänden!

  7. Möbel: Wenn es möglich ist, sollte man sich für kleinflächige Möbel aus Massivholz entscheiden – am besten auf Beinen.Die üblichen Pressspanschränke sind zwar preiswerter, aber sie behindern die Luftzirkulation und können über ihre kunststofffurnierte Oberflächen keine Feuchtigkeit puffern.

  8. Heizen: Halten Sie Ihre Räume warm, da warme Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann. Wenn Sie die Heizung herunterdrehen, kann dies zu Kondensation und Feuchtigkeitsproblemen führen. Je größer und häufiger die Temperaturunterschiede innerhalb einer Wohnung, desto größer ist die Gefahr von Feuchteschäden. Umgekehrt gilt also: Temperaturschwankungen möglichst vermeiden, ungeachtet der Raumnutzung. Das funktioniert in der Praxis nicht perfekt, aber hier helfen schon Kompromisse: Alle Räume, auch selten oder tagsüber nicht genutzte, sollten nie ganz auskühlen. Absenkungen der Temperatur sollten moderat ausfallen.

  9. Dachgeschoss und Keller: Vergessen Sie nicht, auch diese Bereiche zu lüften. Dachgeschoss- und Kellerräume sind oft anfällig für Feuchtigkeitsprobleme.

  10. Wetter beachten: Lüften Sie immer, wenn die Außentemperatur kühler ist als die Innentemperatur. Wenn es regnet, sollten Sie nur lüften, wenn der Temperaturunterschied  bei  mindestens 10 Grad liegt.  

  11. Lüfter und Entfeuchter: In besonders feuchten Räumen, wie Badezimmern oder Kellern, können Sie Ventilatoren oder Luftentfeuchter verwenden, um die Feuchtigkeit effektiver zu reduzieren.

  12. Regelmäßiges Überprüfen der Feuchtebelastung: Wenn Unklarheit über die Feuchtebelastung besteht hilft ein Hygrometer (ab ca. 20 EUR im Baumarkt erhältlich), der sofort Klarheit verschafft. Zur Orientierung: Der Idealmesswert liegt bei 45 bis 55% Luftfeuchtigkeit. Für eine regelmäßige Überprüfung empfehlen wir ein Hygrometer mit Bluetooth-Verbindung zum Speichern der Werte in einer App.

Lüften ist ein wesentlicher Bestandteil der Schimmelpilzvorbeugung – aber kein Allheilmittel. Im Einzelfall fällt es nicht leicht zu entscheiden, ob ein Schimmelschaden durch zu wenig bzw. falsches Lüften oder Heizen, durch etwaige Baufehler oder durch andere Ursachen, z. B. einen Rohrschaden entstanden ist. In jedem Fall lohnt es sich, die Tipps zum richtigen Lüften zu beherzigen.

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